Das Werksshuttle der Gigafactory von Tesla in Grünheide steht plötzlich in Königs Wusterhausen. Zudem ist es offenbar von Graffiti-„Künstlern“ heimgesucht worden.
Auf die Malereien, mit der aktuell das Werksshuttle „Gigatrain“ unterwegs ist, hätte Tesla aber wohl gern verzichtet. Denn die beiden Shuttle-Teilzüge, die im Auftrag von Tesla durch die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betrieben werden, sind gleich an mehreren Stellen besprüht worden.
Schriftzug von Union Berlin an Tesla-Shuttle Begutachten konnte man die „Kunstwerke“ zum Jahreswechsel am Bahnhof Königs Wusterhausen. Hier waren beide elektrischen Siemens-Züge vom Typ Mireo Plus, die normalerweise zwischen Berlin, Erkner und dem Fabrik-Bahnhof Tesla Süd in Fangschleuse verkehren, abgestellt. Auf dem ersten Zug prangte dabei ein großes, rotes Graffiti mit den Buchstaben FCU, das Erkennungszeichen des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin. Ob Union-Fans dahinterstecken, ist unklar. Auch der zweite Zug war von Graffiti überzogen.
Ob die Schmierereien der Grund dafür sind, dass die NEB die Tesla-Züge über den Jahreswechsel fernab der regulären Strecke in Königs Wusterhausen geparkt hat, ist unklar. Der Betreiber ließ eine Anfrage dazu bislang unbeantwortet. Auch Tesla äußerte sich nicht.
Tesla-Shuttle auf RE1-Trasse unterwegs Auf der KW-Strecke betreibt die NEB regulär lediglich den RB36, der von Königs Wusterhausen über Storkow und Beeskow nach Frankfurt (Oder) fährt. Das Tesla-Shuttle ist dagegen weiter nördlich auf der RE1-Trasse zwischen Erkner und Gigafactory im Einsatz, wobei der erste Zug des Tages in Berlin-Lichtenberg startet.
Noch pausiert der „TES“ – so die Kennung der Gigatrain – wegen der aktuellen Betriebsferien im Werk. Wieder in Betrieb gehen soll er laut Fahrplaninfo des VBB am Montag, 6. Januar. Allerdings nur an diesem einen Tag. Vom 7. Januar bis 17. Januar sind dagegen keine Fahrten verzeichnet. Tesla-Mitarbeiter sollten zudem beachten, dass der RE1 ab 6. Januar wegen Bauarbeiten in Köpenick zwischen Berlin und Erkner für drei Wochen ausfällt.
Tesla-Shuttle per Leasing von Siemens Tesla bietet das Werkshuttle seit September 2023 an, und das auf eigene Kosten. Der Zug soll zur Entlastung des Autoverkehrs in der Region rund um Grünheide und Erkner beitragen, der seit der Eröffnung der „Giga Berlin“ im März 2022 merklich gewachsen ist. Nach Angaben von Tesla wird das Shuttle täglich von rund 3.500 Menschen genutzt. Die Mitfahrt ist kostenlos, auch Besucher und Ausflügler können einsteigen. Der neu errichtete Bahnhof Tesla Süd befindet sich zwar auf dem Werksgelände, ist aber frei zugänglich.